Für einen Moment mein schmerzendes Herz abgeben, beiseite legen die offene Wunde und für einen Moment... Erinnerungen resetten. 

Retten. Den Tag, den Spaziergang, den Moment mit den Kindern. Lindern. Für einen Moment. 

Stattdessen ist jeder Schritt, den ich gehe ein Atemzug der zu schwer erscheint. 

Ich will nicht mehr drüber reden und nicht mehr drüber schreiben, daran leiden oder Menschen mit meiner Trauer belasten, vergraulen jedes Lachen oder Sachen, die andere Menschen so machen. Aber ich kann nicht fühlen wie andere Menschen. Nur wie ich. Fühle nur mich. Und ich bin schwer von Leere von Verlust, von verlorener Lebenslust. Du fehlst mir. 

Ich habe Angst vor heimeligen Feiertagen, vor guten Wünschen, Geschenken, davor, Momente verschleiert von Trauer zu tragen. Ich habe Angst vor Tränen, vorm nicht Standhaltenkönnen den Augenblicken und Stunden, die so verbunden mit dir sind. Es macht mich blind, für das, was ich habe. So schwer ist die Sehnsucht, die ich trage.

Ich werde dastehen unter einem verdammten Baum, den wir dieses Jahr nicht gemeinsam geschlagen haben. Ich werde dastehen und Lichter werden leuchten und meine Augen auch, mehr als die der anderen... doch meine werden nur spiegeln ... die Lichter des Baums in Tränen. Denn in mir ... wird es düster sein. Wird Einsamkeit sein. Für euch werde ich tun als wäre ich da, werde aushalten und trinken, viel trinken dieses Jahr. Ich habe Angst, weil du mir so fehlst, und ich das aushalten muss. Bis zum Schluss. 

Der Kamin wird brennen und Kerzen und ich. Innerlich. Ich will, dass es vorbeigeht. Mehr nicht.