Ein verdammt guter Anfang...

Kaffeetassengeklacker aus dem Speisesaal. Stimmen leise, gedämpft. 

Gedämpft mein Blick in nebliges Weiß, fast schon Grau. Stau zwischen Gehirnwindungen und Herzensräumen, Wunschträumen und Visionen, die sich lohnen genauer hinzusehen, zu verstehen. Ich versteh‘ gerade nix.

Ein Eisblock mit Muster, beleuchtet am Abend, fragend, ob das Licht dich trifft oder umschifft.

Ich weiß manchmal nicht weiter, nach außen heiter, nach draußen eine Leiter, deren Sprossen zu weit auseinander sind. 

Wann bin ich so unbeweglich geworden? Vielleicht mit jedem Gedanken, erlebtem Erleben in die falsche Richtung, einer ungünstigen Sichtung, einem Problemerleben zu viel. Die Knie zu steif um einen Schritt weiter, den Fuß auf die Sprosse, die von weitem gar nicht so hoch erscheint, doch zu groß erscheint das Leid und ungerecht und überhaupt... tue ich mir manchmal selbst leid. Wenn es sonst keiner tut. Wenn es sonst keiner sieht.

Nur so ein Gedanke... ob ich mich sehen lasse, mir hin und wieder ein Herz fasse und zulasse, dass mich jemand sieht? Wie heute Abend hier. Ein Stückchen blankzuziehen vor euch und vor mir und hier sein, ja hier zu stehen und zu sehen, was passiert. Fokussiert auf ein Blatt Papier, auf die Sprossen einer Leiter. Zu wissen, es geht weiter. So oder so. Und irgendwo in Herzensräumen, Wunschträumen und Visionen könnte Zukunft wohnen. 

Die Sprossen der Leiter führen weiter und manchmal erscheinen sie nicht mehr so weit auseinander, rücken näher zusammen, wird der Fokus weiter, werden wir bereiter, den Fuß zu heben, uns ein Stück zu bewegen. Vielleicht auf eine Bank. von der jemand aus dem selben Fenster schaut, an seinem Leben oder Schneemännern baut. Auf der jemand sitzt und schwitzt, weil ihn ähnliche Fragen plagen und manchmal ein Blick uns mitnimmt auf eine Leiter... die in Wirklichkeit unsere ist.

Sich sehen lassen, nicht stehenlassen, mich vor einem Fenster mit Blick in die Weite und fehlendem Mut zu öffnen. Die Tür und sich selbst. Sich zeigen, den Vorhang, der uns so dicht umhüllt, beiseite schieben, sich selbst zu lieben, anstatt mit schmerzhaften Seitenhieben sich immer schön selbst klein zu halten. Sich festzuhalten an Problemtrancen und fehlenden Chancen, an gescheiterten Lösungsversuchen, Sinnsuchen und sich darüber ärgern, dass der Streuselkuchen heute aus ist.

Also nur mal angenommen unsere Knie wären heile, bereit auch mal steile Sprossen zu nehmen. Wo kämen wir hin und wofür? 

Mein Blick schweift zu Waldrändern, und Bäumen hinter Zäunen, die ich einfach überspringen könnte. Wenn ich wollte. Wenn das, Wofür sich lohnte. Wenn Mut in mir wohnte. Wenn ich mir verzeihen würde, dass ich nicht früher sprang, wenn ich anfang‘ auf mich zu bauen und mir zu vertrauen und daran zu glauben, dass Kaffeetassengeklacker und Leitersprossen und Aussichten, die man nicht alleine sichtet wenn der Nebel sich lichtet...

ein verdammt guter Anfang sind.