Ankommen

Ankommen. Fremd sein. Ihr mir und ich Euch und vor allem ich mir. Ich wandere durch Räume und Flure und Wälder, treffe Menschen und Fremde und dich... nur mich... treffe ich nicht.

Ich hangel mich und meine Träume durch Räume, durch Gespräche durch Schmerz und durch Trauer, stehe vor einer Mauer, vorm Kaffeeautomaten, vor Essenschlangen und Therapieräumen, vor Albträumen und schließlich vor mir.

Den Blick gewandt, gebannt auf mich, auf das was da kommt und endlich: es kommt.

Nicht leicht zu ertragen, die Fragen, das Fehlen und Stehlen von Lebenszeit, davon oder irgendwo hin, durch Finger geronnen wie Sand am Strand in Urlauben, an die ich mich nicht erinnern will. 

Unklar das Ziel. Manchmal alles zu viel. 

Bis ich begreife: ich bin nicht alleine, da sind nicht nur zwei Beine auf der Suche nach Mitte, nach Sicherheit und Aufmerksamkeit all dessen, was fast schon vergessen, verschlummert während der Bass im Kopf wummert und schreit in verfluchter Einsamkeit nach Zweisamkeit, nach bunten Farben in teerklebrigem Schwarz.

Die Tage werden ruhiger, der Geist langsam offen, das Fühlen betroffen und betroffen... bin ich von mir und Dir, vom Hiersein, vom im Schneidersitz sitzen, beim Tischtennis schwitzen, vom Hinterfragen des Wofür und Wohin. Wo will ich hin?

Betroffen, von allen, die teilen ihr Leid und ihr Leben, das Streben nach ein Stückchen Wahrheit, nachdem, was wir tragen, wonach wir fragen und worauf endlich mal jemand die Antwort hören will.

Vor allem wir selbst.

Wir teilen und finden, gefundene Wunden und Narben die starben und doch nie verschwanden. Wir teilen uns mit und mitunter ist einer darunter der versteht. 

Oft ohne Worte, und Menschen dieser Sorte, die haben gefehlt. Wie Wegweiser im Dunkel, Lichter in Gassen zum beleuchten der Massen all der guten Ratschläge die eben auch Schläge waren, oder zu träge waren um uns zu bewegen. Denn wir steckten fest. In einem ewigen Test, in Schuhen die zu eng, auf Autobahnen im Stau, in Sümpfen aus Wollen und doch nicht können, in Mänteln bei denen der Reißverschluss klemmt und die Kälte unaufhaltsam unter die Haut kriecht.

Wir waren gut. Im Mauern bauen und einfach nur schauen durchzukommen.

Jetzt heißt es atmen und gehen und Richtungen zu wählen, sich nicht zu stählen sondern zu verstehen... wohin wir gehen.

Wir kommen an. Schritt für Schritt und mit und mit vielleicht vor unserer Tür. Vielleicht bei mir und manchmal sogar bei Dir.

Und am Ende des Tages macht sich Dankbarkeit breit, zeigt dich ohne Maske, die zu lang verdeckte, versteckte, was drunter verborgen. Geborgen... nach langer Zeit im eigenen Arm. Weich und warm.

Und das Gefühl ... nach so langer Zeit... bin ich hier bei mir.