Spiegel

Ich durfte dich nicht sehen.

Versteckt hinter einem Spiegel, hinter dem du dich selbst nicht findest, in den ich zu lange gestarrt und geliebt habe, was ich sah, geliebt habe, was ich bin, im Glauben.. ich sähe dich.

So vertraut all die Bilder. Bilder von mir. Bilder von Vertrauen und Zukunft und Zielen und Wegen von denen keiner zu lang erschien.

Ich habe gesucht. Gesucht nach Dir, deinem Fremden, deinem Anderen. Habe Fragen gestellt doch die Antworten... waren spiegelgleich meine eigenen und dabei wollte ich DICH lieben. Dich, hinter deinem Spiegel, hinter deiner Angst, mit all deinem Suchen, deiner Sicher- und deiner Unsicherheit.

"Wo bist du?", frage ich dich und mich heute, nachdem der Spiegel wütend zerbrochen und Splitter tief in meiner Seele stecken. Splitter aus allem, was du nicht gewollt hast und allem, was heute dazu gemacht wird. Wer bist du?

Wenn ich heute gehe, müde vom Versteckenspielen, vom alleine auf der Mauer sitzen und müde davon, dich zu bitten einemal "Piep" zu machen, nehme ich mich mit und alles was ich im Spiegel gesehen habe.

Nehme Wünsche und Träume, Hoffnungen und all meine Kraft. Nehme mein Geschenk, schenke es mir und irgendwann... wird morgen Morgen werden.

 

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